Buchtipp:
Clemens G. Arvay: „Der Biophilia-Effekt. Heilung aus dem Wald“

Der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm (1900-1980) nannte die Natursehnsucht des Menschen „Biophilia“ (altgriech. bios = Leben und philia = Liebe), hergeleitet von der Liebe zum Leben, wie es wörtlich übersetzt heißt. Später übernahm der Biologe und Harvard-Professor Edward O. Wilson (1929-2021) den Terminus und stellte seine Biophilia-Hypothese auf, die das menschliche Bedürfnis, sich mit anderen Lebewesen, also der Natur, zu verbinden, besagt.

Heute ist es erwiesen: Pflanzen kommunizieren beispielsweise direkt mit unserem Immunsystem und unserem Unbewussten und erhalten uns dadurch gesund. Sehr intensiv wirkt in diesem Sinne die Waldatmosphäre: Nachweislich stärken die vorhandenen Anionen, pflanzlichen Botenstoffe und Mikroben unser Immunsystem;sie wirken sich positiv auf die Atmungsorgane aus und stützen zudem als Stimmungsaufheller unsere mentale Verfassung. Arvay beschreibt die faszinierende Interaktion zwischen Pflanze und Mensch, der sich die Wissenschaft heute mehr und mehr zuwendet, als von großer Bedeutung für Medizin und Psychotherapie. „Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese ist grün,“ so hat es einst schon Hildegard von Bingen (1098-1179) formuliert – und wie recht sie doch hatte!

„Der Biophilia-Effekt tritt ein, wenn wir uns mit unseren Wurzeln verbinden,“ erläutert Arvay und führt aus, dass er Naturerfahrung und Wildnis, natürliche Schönheit und Ästhetik, Entfesselung und Heilung bedeute. Dieses Phänomen wird im Buch aufgezeigt, wissenschaftlich belegt und es wird erklärt, wie es uns mit gezielten Übungen im Grünen ganz besonders zugute kommen kann.